EMT 444

Digitales Tonsignal Verzögerungsgerät

Tonfrequenz-Verzögerungsgerät mit 32 kHz Sampling-Frequenz. Dadurch kann das vollständige Studiofrequenzband von 30 Hz bis 15 kHz übertragen werden. Die Verwendung einer Wortlänge von 15 Bit garantiert eine große Dynamik.

Prospekt EMT 444

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Funktion und Anwendung

Das Elektronische Tonsignal-Verzögerungsgerät EMT 444 speichert kurzzeitige Tonsignale. Es besitzt keine beweglichen Teile, unterliegt daher keiner Abnutzung, erzeugt keine Tonhöhen- oder Amplitudenschwankungen und erheblich geringere Fremdspannung sowie kleineren Klirrfaktor als beispielsweise ein Tonbandspeicher.

Elektronik und Schaltung

Das Eingangssignal wird einem 12-Bit Analog/Digital-Wandler zugeführt und in ein Digitalsignal umgewandelt. Komparatoren überwachen den Eingangspegel; sinkt dieser unter eine gewisse Schwelle ab, so wird die Eingangsempfindlichkeit erhöht. Damit wird auch bei kleineren Eingangspegeln die Kapazität der Digitalsprache ausgenutzt.

Dieser Schaltvorgang findet jeweils dann statt, wenn der Eingangspegel um 6 dB gefallen ist, und zwar bis zu dreimal hintereinander. Dadurch ergibt sich eine effektive Auflösung von 15 Bit. Der Schaltzustand dieses vierstufigen Schalters (3 Schaltstufen + Null) wird als 2-Bit-Information ausgegeben und mit dem Digitalwort zusammen abgespeichert.

Als Speicher wird ein statisches RAM-Register mit einer Kapazität von 115 kBit benutzt. Damit ist der Vorteil eines freien Zugriffs gegeben, so daß jeder Ausgang mit jeder beliebigen Verzögerungszeit in 1-ms-Schritten programmiert werden kann.

Zur Rückwandlung des Signals wird ein Digital/Analog-Wandler benutzt, der im time-sharing-Betrieb die 2, 4 oder 6 Ausgänge steuert.

Die für jeden Ausgang gewählte Verzögerungszeit wird in einem Register gespeichert und auf Tastendruck an einem übersichtlichen LED-Display auf der Frontplatte angezeigt. Mit Wippschaltern für alle drei Stellenwerte des Displays kann die schrittweise Verstellung nach steigenden oder fallenden Ziffern hin verändert werden.

Sonderfunktionen

Feinstufen des Zeitrasters
Durch einen Schalter können die programmierten Verzögerungszeiten in den festen Stufen 1:2, 1:4 und 1:8 dividiert werden. Damit läßt sich eine Zeitauflösung bis herab zu 125 μs erreichen.

Variation der Sampling-Frequenz
Die Sampling-Frequenz läßt sich durch ein eingebautes Potentiometer oder durch eine externe steuernde Gleichspannung um etwa + 20 % verändern. Damit sind Chorus- und Phasingeffekte sowie die Tonhöhenmodulation des Signals möglich.

Echo
Durch ein Potentiometer auf der Frontplatte läßt sich ein Teil der Ausgangsspannung auf den Eingang des Gerätes rückkoppeln. Dadurch ergeben sich diskrete Wiederholungen des Eingangssignals im Takt der gewählten Verzögerungszeit. Die Dämpfung pro Umlauf und damit die Abklingrate des wiederholten Signals wird durch das Potentiometer bestimmt.

Schleifenbetrieb
Durch ein externes Schaltsignal kann dem Eingang des Digitalspeichers das Ausgangssignal zugeführt werden. Dadurch wird dieses innerhalb der eingestellten Verzögerungszeit immer wieder repetiert.

Diese Schaltungsmöglichkeit ist vor allem für die Analyse von Signalen von Bedeutung.

Serielle Kopplung
Geräte des Typs EMT 444 können beliebig in Serie geschaltet werden. Die serielle Kopplung erfolgt digital, wobei auch die Taktsignale weitergeschleift werden; dadurch lassen sich Verzögerungs- und Speicheranordnungen beliebiger Zeit ohne Verschlechterung der technischen Daten aufbauen.